Antistatisch ausgerüstete Textilien

Antistatik

Überall in unserem Alltag treten elektrostatische Ladungen auf, die wir beispielsweise daher kennen, dass uns die Haare vom Kopf stehen, wenn wir einen Wollpullover ausziehen.

ESD ist die Abkürzung für "Electro Static Discharge" also elektrostatische Entladung und wird durch den Ladungsaustausch zwischen zwei Körpern mit unterschiedlichen Spannungspotenzialen hervorgerufen. Die elektrostatische Aufladung entsteht, wenn zwei unterschiedliche Materialien aneinander reiben oder voneinander getrennt werden.

Beispiele hierfür sind:

  • Laufen über Kunststoffböden
  • Reibung auf synthetischer Kleidung
  • Verrücken von Plastikbehältern
  • Abrollen von PVC-Klebebändern
  • Bewegung von Förderbändern

Statische Ladung kann in modernen Arbeitsbereichen hohe Spannungen verursachen - über 10.000V sind nicht unüblich. Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 20% wurden sogar schon 30.000V gemessen.

Was sich oft nur in einem kleinen Funken und leichtem Stromschlag äußert, beeinflusst oder beschädigt z.B. in der Mikroelektronik elektronische Geräte. Elektronische Bauteile besitzen teilweise schon ab 30-100V eine ESD-Anfälligkeit und können so durch elektrostatische Entladungen bereits massiv geschädigt werden.

In explosionsgefährdeten Bereichen können elektrostiatische Entladungen verheerende Folgen haben, wie z.B. Staubexplosion oder die Entzündung von leicht brennbaren Flüssigkeiten.

Mit Hilfe leifähiger Fasern oder Garnen in Textilien lassen sich diese kritischen Ladungen verhindern indem die Textilien elektrostatisch ableitend wirken. Permanente Ergebnisse werden erzielt indem man leitfähige Fasern bereits beim Spinnen oder Weben in das Textil einarbeitet.

Leitfähige Materialien besitzen einen geringen Widerstand (weniger als 105 Ohm) und sorgen daher für ein schnelles Abfließen. Sobald leitfähiges Material geerdet ist, fließt die gesamte Ladung ab. Bei dissipativen Materialien liegt der Oberflächenwiderstand zwischen 105 Ω und 1012 Ω. Sie gleichen Potentialdifferenzen in relativ kurzer Zeit aus.
Isolierende Materialien haben einen hohen Oberflächenwiderstand von mind. 1012 Ω und sind schwer zu erden. Statische Ladung bleibt lange an einer Stelle dieser Materialien bestehen, ohne abzufließen. Diese Eigenschaft stellt eine Gefahr dar, die als Teil eines ESD-Programms unter Kontrolle gehalten werden muss.

Je nach Kombination mit metallisierten Fasern kann so das für den jeweiligen Einsatzbereich gewünschte Schutzniveau erreicht werden.